Geschichte

1993, weniger als zwei Jahre nach der Wiederherstellung der baltischen Republiken, wurde in den beiden estnischen Städten Tartu und Tallinn die Forschungsgesellschaft Thalia Germanica ins Leben gerufen. Das Thema ‚deutschsprachiges Theater‘ sollte Forschende aus aller Welt und verschiedener Disziplinen zueinander führen.

Gründer der Gesellschaft waren der unermüdliche Theaterforscher und Übersetzer Evald Kampus (Tartu) und Laurence P. A. Kitching, Professor für deutsche Sprache und Literatur (Simon Fraser University, Burnaby), die 1993 die erste Tagung in Tallinn organisierten. Große Verdienste um das Fortbestehen und die Erweiterung der Gesellschaft erwarben sich in weiterer Folge besonders Horst Fassel (Tübingen), Paul S. Ulrich (Berlin) und Gunilla Dahlberg (Stockholm).

Lag der Fokus anfänglich auf dem deutschsprachigen Theater im Ostseeraum – in Estland und Lettland, dazu auch noch Finnland, Schweden und St. Petersburg –, weitete sich der Blick in den folgenden Jahren auf alle Gebiete außerhalb der Grenzen von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden seit 1997 in der eigenen Publikationsreihe Thalia Germanica präsentiert,

Nach einer durch das Ableben einiger Gründungsmitglieder bedingten Phase geringerer Aktivität initiierten Paul S. Ulrich und Bärbel Rudin einen Neustart im siebenbürgischen Klausenburg / Cluj-Napoca. Seit 2019 führen Kristel Pappel (Tallinn) und Gabriella-Nóra Tar (Cluj) die Gesellschaft zu neuer Produktivität.